Turnfahrt Zermatt

7. September 2018

Freitag,  7.  September

„Morgenstund hat Gold im Mund“, Treffpunkt am Bahnhof in Sulgen war bereits um 06:50 Uhr. 3 Stunden Zugfahrt ohne umsteigen bis Brig erwartet die Turnerschaar.  Damit die Zeit ein bisschen schneller vergeht, wartete zwischen Zürich und Bern eine Aufgabe auf die immer fitter werdenden Frauen. Mit anfänglichem Ehrgeiz versuchten sie in Gruppen alle Rätsel des Spiels Exit zu lösen. Der Durchhaltewillen schien jedoch nicht bei allen gleich gross, sodass Silvana und Fabienne als einzige des Rätsels Lösung fanden und aus der Hütte fliehen konnten. Um 11:15 Uhr fuhr der Zug dann im schönsten Dorf der Schweiz (Zitat von Simona).

Das Gepäck beim Tourismusbüro platziert, machten sich die Frauen mit einem Tagesrucksack auf den Weg zum Alpincenter um sich mit Kletterzeug auszurüsten. Der Klettersteig Schweifinen wartete auf sie. Für fitte Turnerinnen sollte dies kein Problem sein, hiess es zu Beginn. Trotzdem stiess die eine oder andere an ihre Grenze. Mit gegenseitiger Motivierung und Belohnung durch herrlichen Ausblick übers Dorf schafften schlussendlich alle dem Ausstieg Hoch über den Dächern von Zermatt. Gemütlich gings dann zurück ins Dorf.

Geführt von der Zermatt-Expertin Simona gab es einen kleinen Dorfrundgang. Wieso stehen die Häuser im alten Dorfteil auf Holzpflöcken mit Steinplatten? Wozu gibt es einen Walk of Climb? Wo sind die Hotspots in Zermatt? Wieso sind praktisch alle Häuser mit Schieferplatten anstelle von Ziegeln bedeckt? Welche Gebäude haben historischen Charakter? Wer die Antworten gerne kennen würde sollte unbedingt die nächste Reise nach Zermatt planen!

Nach einer kurzen Zeit zur freien Verfügung ging es dann in Richtung Jugendherberge, damit sich alle frisch für den Abend machen konnten. Langsam aber sicher machte sich bei allen der Hunger bemerkbar. Ein kleiner Fussmarsch zum Jägerhof steigerte die Vorfreude auf das wohlverdiente Nachtessen. Bevor jedoch die vielen Spaghetti Variationen probiert werden durften, war es unserer Gläubigen ein Anliegen, ein Tischgebet zu sprechen. Satt vom feinen Essen ging es dann noch für einen Absacker in der Lounge Bar Papa Caesar. Da am nächsten Tag ein vielversprechendes Programm auf die Turnerinnen wartete, machten sich die Ersten schon bald auf in Richtung Unterkunft.

Samstag 8. September

„Aufstehen, Vorhänge ziehen und freien Blick aufs Matterhorn geniessen“ daran könnte man sich gewöhnen. Frühaufsteher konnten sogar den Sonnenaufgang am Matterhorn beobachten. Am reichhaltigen Frühstücksbuffet, liessen es sich die Frauen so richtig gut gehen. Der nächste Treffpunkt war um 09:30 Uhr am Bahnhof. Vorher hatten alle noch die Aufgabe, sich etwas für das Mittagessen zu besorgen. Am Bahnhof angekommen wurden wir von Wolli, dem Maskottchen von Zermatt, begrüsst. Eine Turnerin liess diese Gelegenheit natürlich nicht aus und wollte unbedingt ein Gruppenfoto mit ihm für Facebook machen.

Der anschliessende Fussmarsch führte zur Basis Station der Air Zermatt AG. Da die Gruppe durch spätere Ankömmlinge stets gewachsen ist, ertappte man eine besorgte Turnerin immer wieder beim durchzählen aller Frauen. Bereits bei der Ankunft konnten landende und startende Helikopter bestaunt werden. Als Helden der Lüfte, die besten Hochgebirgsflieger der Welt und die Begründer der modernen Bergrettung gelten die Piloten der Air Zermatt. Dies sahen die Turnerinnen bereits zu Beginn der Führung in einem kurzen Film. Die anschliessende Fragerunde wollte fast nicht mehr enden, so spannend waren die Erzählungen des mittlerweile pensionierten sehr erfahrenen Mitarbeiter. Besonders eine wissbegierige Turnerin wollte alle Details über die Air Zermatt AG wissen. Zuletzt durfte die Gruppe sogar noch mit einem Rettungsarzt direkt sprechen, welcher die letzten Tage im Einsatz war. Nach sehr spannenden 1.5 Stunden endete die Führung und die Frauen machten sich auf den Weg Richtung Talstation der Zermatt Bergbahnen. Obwohl eine Turnerin zwar erst am Samstag Morgen angekommen ist, entpuppt sie sich bereits als Zermatt-Liebhaberin.

Mit der Bergbahn fuhren die Turnerinnen hoch hinaus zum Blauherd. Dort wartete der faszinierende 5-Seenweg nach Sunnegga auf sie. Bevor jedoch los gewandert werden durfte, wollte eine gesundheitsbewusste Turnerin, dass niemand mit kalten Muskeln starten muss und forderte alle zu einem Aufwärmen auf. Die Sportskanone unseres Vereins hatte schon zu Beginn Angst, bei dem bisschen wandern zu kurz zu kommen, sodass sie noch ein paar Liegestütze anhängen musste. Da das Matterhorn vom Startpunkt aus so schön zu sehen war, musste sich eine Turnerin noch als Zermatt-Kennerin brillieren und der Gruppe sagen, wie hoch denn das Matterhorn sei.

Das erste Etappenziel war der Stellisee, wo sich alle bereits hungrig auf das Mittagessen freuten. Organisiert wie Frauen sind, gab es ein „kaltes Buffet“ zu welchem jeder etwas beisteuerte. Verschiedene Brote, Käse (Gewinn vom Volleyballturnier), Fleisch, Tomaten, Gurken, Feigen und ein Weisswein beglückte die Mägen. Gestärkt machten sich alle auf den Weg, von See zu See. Jeder einzelne war sehenswert. Bis auf eine Turnerin, die sich über dreckige Wanderschuhe beklagte, genossen alle die Berglandschaft und immer wiederkehrenden Blick aufs Matterhorn. Angekommen beim letzten See, dem Leisee, trauten sich 3 Turnerinnen ins kühle Nass. Die Rast beim See und im nahegelegenen Restaurant genossen alle. Dann wurde es rasant und holprig. Mit Kickbikes ging es den Berg hinunter bis nach Zermatt. Sicher und durchgeschüttelt erreichten alle die Talstation der Bergbahn. Um noch ein wenig Sonne zu tanken ging es mit dem Lift ein paar Meter in die Höhe, wo sich die Frauen im CERVO Mountain Boutique Resort einen Drink gönnten. Dank dem eine unserer Turnerinnen als Profiteurin brillierte gab es im Tausch gegen eine Banane tatsächlich noch einen Aperosnack für alle.

Ein kurzer Marsch durchs Dorf führte zurück zur Jugendherberge um sich für das Abendessen und anschliessende Nachtleben bereit zu machen. In kleinen Gruppen (pünktliche und weniger pünktliche) gingen die Frauen in Richtung Hotel Alpenrose. Die letzten Ankömmlinge wurden mit High-Fives einer motivierten Turnerin empfangen. Bevor der Salat auf dem Tisch stand, musste sich die Zermatt-Kennerin noch zu Wort melden. Wie viele Kilometer Wanderwege waren es nun schon wieder in Zermatt? Hausgemachte Spätzli mit Geschnetzeltem an Paprikasauce mundete allen. Dank einem Vereinsmitglied, der Koch-Expertin, die sich sogar zum Koch in die Küche traute, kennen nun alle das Geheimrezept der tollen Sauce. Einen Verdauungsspaziergang durchs Dorf führte die Gruppe zum Papperla Pub. Mit Live Musik von „good nois inc“ wurde ausgelassen gefeiert und getanzt. Auch für die Männer-Aufreisserin unter ihnen hatte es ein klein wenig Potential im Pub. Müde vom ganzen Tag fanden kurz nach 1 Uhr auch die letzten den Weg ins Bett.

Sonntag 9. September

Für ein so tolles Frühstücksbuffet steht man gerne am Sonntag um 8 Uhr auf. Der nächste Treffpunkt mit verstauten Koffern und ausgerüstet für eine kurze Wanderung wäre um 9 Uhr vor der Jugendherberge gewesen. Wartend auf die Siebenschläfer, wollte eine Turnerin für eine kommende Prüfung sogar noch Französisch lernen, jedoch lieber ohne Hilfe unseres Sprachgenies. Nach dem die Gruppe wieder komplett war, führte ein gemütlicher Weg zur Gornerschlucht, wo die Frauen auf Holzstegen die eindrückliche Schlucht entdeckten. Entgegen dem ursprünglichen Plan, nach Furi und über die idylischen Weiler am Ricola-Kräutergarten vorbei, lief die Gruppe auf direkterem Weg zurück nach Zermatt um noch ein wenig Zeit fürs shoppen zu haben. Ausgerüstet mit Koffer und Souvenirs war der nächste Treffpunkt fürs gemeinsame Mittagessen um 12 Uhr beim Tourismusbüro. Hinsetzten und essen? Nein, verschiedene Ämtli zur Zubereitung des Mittagessens waren schnell vergeben. Schnippseln, waschen, marinieren, grillieren, auftischen… jeder hatte hunger und gab sein Bestes. Gemütlich genossen alle die verdiente Mahlzeit auf der Terrasse von Zermatt Tourismus. Verdauen, Kaffee trinken und noch ein wenig Sonne tanken und schon hiess es Gepäck schnappen und verabschieden. Um 13:30 Uhr fuhr der Zug zurück nach Sulgen. Ein riesiges Dankeschön an Simona für die tolle Organisation!

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Wer sich jetzt fragt, welche aussergewöhnlichen und individuellen Charakterien in unserem Verein sind, darf gerne mal in einer Turnstunde schnuppern kommen, jeder ist willkommen 🙂

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